Das Konzert in der St. Agatha Kirche begann mit einer fröhlichen Begrüßung der mehr als 200 Gäste durch Christoph Dingler. Marie-Luise Dingler, die sich selbstironisch als Christophs große Schwester vorstellte, rezitierte vor Spielbeginn das erste der vier Sonette, mit denen Vivaldi seine „Vier Jahreszeiten“ überschrieben hatte, in deutscher Übersetzung.

So gut eingestimmt nahmen die beiden Musiker das Publikum dann mit auf eine fesselnde Reise durch zwei Jahrhunderte und zwei Hemisphären. Ihr Konzertprogramm präsentierte die „Vier Jahreszeiten“ des Barockkomponisten Vivaldi (1678-1741) sowie Tangos von Astor Piazzolla (1921-1994). Zur Freude der Zuhörer*innen erläuterte Christoph Dingler, was ihn dazu inspirierte, ihre Werke kreativ neu zu interpretieren, zu kombinieren und zu verschmelzen – und das alles für zwei Violinen oder der Kombination von Violine und Bratsche.

Gefesselt lauschte das Publikum diesen Neukreationen voller Enthusiasmus, der sich in der grandiosen Interpretation des Duos zeigte. Mit technischer Brillanz und großer Leidenschaft spielten die Geschwister überwiegend rasche, oft auch dramatische Sätze. Der Einsatz der Bratsche in ihrer etwas tieferen Tonlage und die Klangvarianten mit Pizzicati und Springbogen sorgten für musikalische Abwechslung, Feinheiten wie ein leichtes Frühlingsgewitter und ein heftiges Sommergewitter sowie die Gegensätze im Winter beeindruckten ebenfalls.

Das faszinierende Konzert bot mit seinem Detailreichtum und seinen bewundernswerten Formen Vergnügen an Altbekanntem in neuem Gewand sowie an weiteren Entdeckungen. Den enthusiastischen Applaus des Publikums beantworteten „The Twiolins“ mit „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven, ebenfalls neu und wunderschön für zwei Streicher.

Die Einnahmen dieses Konzertes sowie großzügige Spenden in Höhe von rund 4.100,- Euro kamen zu gleichen Teilen dem Palliativnetz Tecklenburger Land e.V. und der Hospizhaus Tecklenburger Land gGmbH zugute.